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Gerade zu Schulbeginn: Helle Köpfe brauchen Tageslicht!

Die Urlaubszeit geht zu Ende, die Schule beginnt, und wir verbringen unseren Alltag wieder vermehrt in Innenräumen. Damit einher gehen oft ein vermehrtes Müdigkeitsgefühl, ein erhöhter Stress-Level und eine verringerte Konzentrationsfähigkeit. Der Grund: zu wenig Tageslicht in Büros und Schulen.

Natürliches Tageslicht beeinflusst unseren Biorhythmus und nimmt damit wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit unseres Körpers. Es aktiviert die Ausschüttung der Gute-Laune-Hormone Serotonin und Noradrenalin. Im Gegenzug drosselt es die Melatoninproduktion (Schlafhormon), was die Tagesmüdigkeit signifikant verringert. Vor allem bei Lernaufgaben leistet Tageslicht einen wichtigen Beitrag, Stress zu reduzieren und die allgemeine Leistungsfähigkeit zu steigern, indem das Stresshormon Kortisol rascher abgebaut werden kann.
Daher ist es wichtig, Fenster nur im Bedarfsfall zu beschatten – zum Beispiel bei hoher Überwärmung, störender Blendung oder bei Bildschirmarbeit – und dabei darauf zu achten, dass trotzdem noch genügend Tageslicht in den Raum gelangt. Das gelingt besonders gut mit tageslichtlenkenden Lösungen. Denn bei Sonne ist das Lichtangebot um ca. das Sieben- bis Zehnfache höher als bei klarem oder bewölktem Himmel. Wer das weiß, stellt die Lamellen seines Raffstores oder seiner Jalousie so ein, dass keine direkte Sonne durchkommt und dennoch der Sichtkontakt nach außen und der diffuse Lichteintrag gewährleistet sind.

Less Stress

Den wertvollen Beitrag von Tageslicht in Schulen belegt seit heuer auch eine kontrollierte klinische Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU), welche die Wirkung von tageslichtlenkenden Raffstoren auf Schülerinnen und Schüler untersucht hat. Sonnenlicht ist dynamisch und ändert im Verlauf des Tages seine Lichtfarbe, seine Intensität und die eintretende Lichtmenge. Genau diese Dynamik beeinflusst unsere physische und psychische Verfassung. Das Ergebnis der Studie: weniger Tagesschläfrigkeit, schnelleres Arbeitstempo durch bessere Konzentrationsfähigkeit sowie eine deutliche Verbesserung der positiven Stressverarbeitung!
Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik: „Diese Studie zeigt ganz deutlich, wie wichtig es ist, die
positiven Effekte von Tageslicht bereits bei der Planung von Schulen und Büroräumen – insbesondere der Beschattung – hinkünftig stärker zu beachten!“

Licht ist nicht gleich Licht

Kunstlicht ist nämlich nicht die Lösung. Denn während das natürliche Tageslicht den gesamten Frequenzbereich des visuellen Spektrums abdeckt, enthält Kunstlicht nur wenige Frequenzanteile. Die photobiologisch wirksamen Frequenzanteile sind daher im Vergleich mit natürlichem Tageslicht immer nur gering und können auch kontraproduktiv sein. Gerstmann weiter: „Das große Problem starrer Beschattungslösungen wie Überdachungen, Auskragungen und Vorbauten ist, dass man lediglich die hochstehende Sonne an nach Süden ausgerichteten Fenstern damit ausblenden kann – was hierzulande jedoch nur an rund 400 Stunden in den Sommermonaten notwendig ist. Im Gegenzug entstehen je nach Auskragungstiefe jedoch Tageslichteinbußen von 20 bis 50 % an allen knapp 5000 Hellstunden des Jahres! Die Folge ist, dass in unnötig vielen Stunden der Schul- und Bürozeiten der Einsatz von statischem Kunstlicht, das in der Regel keine vitalisierende Wirkung hat, notwendig wird.“
Mit der richtigen Tageslichtstrategie kann der Einsatz von Kunstlicht während der Schulstunden auf ein Minimum reduziert werden, und sogar in der lichtarmen Jahreszeit lässt sich das Tageslicht für ein paar Stunden für die Raumbelichtung nutzen. Gerade jetzt im Herbst ein doppelter Bonus. Zum einen spart man so Energie und damit Geld, und zum anderen nutzt man die positiven Einflüsse natürlichen Lichtes auf Körper Geist und Seele. Gerstmann rät daher auch vor einem unüberlegten Einsatz von Sonnenschutzgläsern und Folien ab: „Während herkömmliche Verschattungen bei Bedarf die Lichteintrittsfläche reduzieren und somit das einfallende Licht auf ein vom Nutzer gewünschtes Maß dimmen, erreichen Sonnenschutzgläser und Folien ihre Wirkung durch eine gezielte Manipulation des solaren Spektrums sowie durch eine permanente Reduktion der Lichtmenge. Leider fehlt in der Planung immer noch der ganzheitliche Blick. Sonnenschutz darf nicht zu Lasten von Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit gehen!“ Dies gilt für sämtliche Einsatzbereiche, also neben den Schulen und Bürogebäuden auch für Seniorenheime, Spitäler und andere ähnliche Einrichtungen sowie für den Einfamilienhausbau.
Fakt ist, dass ein wenig durchdachtes Sonnenschutzkonzept zwar den Wärmeeintrag reduzieren kann, dies aber zu höherem Stromverbrauch für die Beleuchtung führt und auch das Problem der Blendung bei tiefstehender Sonne oder hellen Nachbargebäuden nicht löst. Der Experte weiter: „Ein optimaler Sonnenschutz muss daher so dynamisch sein wie das Wetter und zugleich multifunktional, damit natürliches Licht und solare Wärme bestmöglich und bedarfsgerecht genutzt werden können.“

Wo viel Licht ist, muss kein starker Schatten sein

Zu Zeiten von Johann Wolfgang von Goethe mag das möglicherweise noch anders gewesen sein. Doch in Zeiten dynamischer Sonnenschutzsysteme haben Bewohner und Nutzer die Lichtverhältnisse in den Räumen selbst in der Hand. Für den wirklich optimalen Licht- und Wärmeeintrag sorgen automatisierte Raffstore, Screens und Fenstermarkisen: Sie werden zunehmend ein Teil der Haustechnik wie auch die Heizung, die Beleuchtung oder die Komfortlüftung. Die am Markt verfügbaren Steuerungen sind so weit perfektioniert, dass die Benutzer möglichst selten auf einen Bedienknopf drücken müssen, ohne dabei vom System entmündigt zu werden.

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